Jul 062015
Kräuterportrait: Wildrose

~ Foto: pixabay

Sie gilt als die Königin der Blumen – die Rose. Die Urform der vielfältigen, stolzen Schönheit, die Wildrose, kannten vermutlich schon die Steinzeitmenschen. Die Wildrose, auch Heckenrose oder Hagebutte genannt, blüht den Sommer über in schönen Weiß-, Rose- und Pinktönen. Ihre Blüten sind zwar nicht ganz so prächtig wie die der Zuchtformen, dennoch bezaubern sie mit ihrem natürlichen, zarten Charme und wundervollen Duft.

Aus den Blüten reifen im Herbst die rot leuchtenden Früchte heran – die Hagebutten. Aus ihnen wird unter anderem das bekannte Hagebutten- oder Hiffenmark gewonnen. Die rote Hagebutte eignet sich wunderbar dafür, die konzentrierte Sonnenenergie einzukochen, um sie in den Wintermonaten genießen zu können. Die roten Früchte leuchten noch lange bis in den Winter hinein an den Sträuchern, auch wenn es schon Frost und Schnee gibt. Die Hagebutten sind allerdings nur Scheinfrüchte, die eigentlichen Früchte sind die Kerne, die Kinder gerne als Juckpulver einsetzen. Das Jucken kommt von den feinen Härchen der Kerne, die mit Widerhaken besetzt sind.

Die Hagebutte enthält sehr viel Vitamin C. Sie gehört – neben Sanddorn – zu den einheimischen Superfoods mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt. Medizinisch setzt man heute vor allem Hagebutten-Tee ein. Er stärkt die Abwehrkräfte und verbessert die Blutbildung. In Studien konnte gezeigt werden, dass Hagebutten-Früchte bei Arthrose und Rückenschmerzen positiv wirken können.

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Wildrosen-Blüte ~ Foto: pixabay

Geschichte und Name

Die Geschichte der Wildrose ist älter als die des Menschen. Im Rosenmuseum in Paris sind Versteinerungen von Rosenteilen ausgestellt, die etwa 30 Millionen Jahre alt sind. Der Legende nach soll die Rose zur gleichen Zeit auf der Erde erschaffen worden sein, wie auch die Göttin Venus geboren wurde. Den Beinamen „Königin der Blumen“ soll die griechische Dichterin Sappho der Rose um 600 v. Chr. verliehen haben. Die alten Germanen weihten die Hagebutte der Göttin Freya.

Schon in ganz alten Zeiten wußten die Menschen auch um die wertvollen Wirkkräfte der Rose und bauten sie extra für verschiedene Zwecke an. Die alten Babylonier (ca. 1800 v. Chr. bis 100 n. Chr.) beispielsweise stellten aus den duftenden Blütenblättern Salben her, auch die alten Chinesen kannten ihre Wirkkräfte.

Die deutsche Bezeichnung Hagebutte leitet sich von den mittelhochdeutschen Worten „Hag“ für Gebüsch und „Butte“ für „Gefäß“ ab. Der Volksname Hundsrose wurde der Pflanze vermutlich verliehen, da die Menschen früher Bissverletzungen, die von tollwütigen Hunden verursacht wurden, mit dem Wurzelsaft der Rose behandelten. Die beiden Volksnamen Hagedorn oder Hagrose weisen auf die Verwendung als Heckengewächs hin, da die Rose sehr dicht wächst und so ideal für Hecken ist.

Herkunft, Verbreitung und Standorte

Die pflegeleichte Wildrose wächst vor allem in Europa und Asien – wild wie auch kultiviert. Man trifft sie zum Beispiel häufig in Hecken und Böschungen, in Gärten und Parks, an Weg-, Straßen- und Waldrändern.

Wirkungen und Indikationen

Mögliche Wirkungen der Wildrose

  • abführend, leicht
  • abwehrstärkend
  • adstrigierend
  • blutstillend
  • entkrampfend
  • entzündungshemmend, auch bei Wunden
  • stärkend
  • kühlend
  • harntreibend, leicht
  • zusammenziehend

Einsatzgebiete der Wildrose

  • Blasenbeschwerden, auch chronisch
  • Blutungsneigung
  • Bronchitis
  • Erkältungen
  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Immunschwäche
  • Immunstärkung
  • Nierenleiden, auch chronisch
  • Osteoporose
  • Skorbut (Vitamin-C-Mangel-Krankheit)
  • Vitamin C-Bedarf, erhöhter
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Heckenrose mit Früchten ~ Foto: pixabay

Sonstiges, Mythologie & Aberglaube

Die Wildrose mit ihren stacheligen Zweigen soll das Haus schützen – vor Unheil und ungebetenen Gästen.

Eine alte Bauernregel besagt, dass ein harter, sturmreicher Winter folgt, wenn in einem Jahr der Hagebuttenstrauch auffällig viele Früchte trägt.

Um gut schlafen zu können, soll man Hagebutten unter das Kopfkissen legen.

WICHTIGE HINWEISE. Bitte beachten!

  • Die genannten Wirkungen und Einsatzgebiete stammen aus Schulmedizin, Naturheilkunde und Volksmedizin. Nicht alle sind wissenschaftlich belegt!
  • Die Kräuterportraits ersetzen nicht den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker! Die Informationen sollen helfen, bei Beschwerden ggf. auch eine Hilfe
    aus der Naturapotheke zu finden – sie ersetzen jedoch nicht eine fachkundige Anamnese, Diagnose und Therapie.
  • Bei allen länger andauernden, schwereren, unklaren und chronischen Erkrankungen sollte man immer einen Arzt oder Heilpraktiker konsultieren!
  • Einige Kräuter sind nicht für Schwangere, Stillende und Kleinkinder geeignet. Beachten Sie jeweils die Hinweise!
  • Alkoholhaltige Tinkturen und Kräuterweine sind nicht für Kinder, Alkohol- und Leberkranke geeignet.
  • In allen Zweifelsfällen immer vorab einen Heilkundigen fragen!
  • Die Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, jedoch übernimmt die Autorin keinerlei Haftung für Schäden, die durch die Anwendung der vorgestellten Kräuter direkt oder indirekt entstanden sind. Verwenden Sie die Kräuter nur, wenn Sie absolut sicher sind!

Literatur

Eine Liste der verwendeten und weiterführenden Literatur findest du: hier.

(© Karin Myria Pickl, 2015)


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Es enthält:

  • ausführliche Informationen über die Wildrose,
  • zahlreiche Bilder,
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Das eBook kostet 5 Euro (inkl. MWSt.). Nach Eingang des Betrages sende ich dir das eBook per eMail zu.

BESTELLUNG: Sende mir eine eMail an info@kmp-media.de.

Alles Liebe
Karin Myria Pickl

 

Kräuterfee Karin Myria

Hier schreibt Karin Myria - Kräuterfee, Medizinfrau, Mystikerin, Coach, Fachautorin und Speakerin. Vor rund 30 Jahren habe ich meine Begeisterung für Wildkräuter und Heilpflanzen entdeckt. Begonnen habe ich mit der Aromatherapie und der Herstellung von Naturkosmetik, später kam die Wildkräuter- und Heilpflanzenkunde hinzu. Seit 2012 gebe ich Wildkräuter- und Jahreskreis-eWorkshops. ~ Besuche mich gerne auch auf meiner Haupt-Website: www.karin-myria-pickl.com. Ich freue mich!


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